• Corona – Auswirkungen für die häusliche Pflege

    Sorgende und Pflegende Angehörige veröffentlichen Petition
    für mehr Aufmerksamkeit der Auswirkungen in der Corona-Krise

    Im Rahmen der derzeitigen Corona-Krise werden überall weitreichende Maßnahmen ergriffen. Die Auswirkungen stellen nicht nur schwer kranke und behinderte Menschen jeden Alters sondern auch ihre sorgenden und pflegenden Angehörigen vor große Herausforderungen und Risiken.
    Die nun meist isolierten Menschen müssen besonders beachtet und geschützt werden. Wie sieht dieser Schutz aus?
    79 % aller pflegebedürftigen Menschen in Deutschland – nahezu 3 Millionen- werden zu Hause von ihren Angehörigen rund um die Uhr – oft über viele Jahre hinweg – unentgeltlich gepflegt und betreut. Doch an diese Gruppe und die Folgen der Isolierungsmaßnahmen wurde offensichtlich nicht gedacht:
    o Es brechen nun viele Hilfsangebote weg, z.B. Tagespflege, Verhinderungspflege, Kurzzeitpflege, Niedrigschwellige Entlastungsleistungen, Alltagsbegleitungen, Haushaltshilfen, Kinder- und Schulbegleitung, Intensivpflege, ambulante Pflegedienste, Therapien und vieles mehr.
    o Fehlende Kontakt- und Pflegemöglichkeiten bringen viele von ihnen an die psychischen und physischen Grenzen.
    o Zudem verfügen sie über keinerlei Schutzmaßnahmen – es fehlt an Mundschutz, Handschuhen, Desinfektion – Nachschub ist auch hier nicht in Sicht!
    o Fragen nach Verdienstausfall und Mehrausgaben werden nicht beantwortet.
    o Persönliche Pflegeberatungen zu Hause sind ausgesetzt, auch nach § 37 SGB XI. Man wird allein gelassen und bleibt alleine.
    Viele pflegen z.B. ihre Eltern und haben kleine Kinder. Was macht das mit der pflegenden Mutter? Alle bewegen die bangen Fragen: „Was ist mit unseren Angehörigen, wenn wir sie oder uns anstecken, wenn wir als Pflegepersonen ausfallen? Wer kümmert sich um sie?

    Wenn der/die Pflegebedürftige ins Krankenhaus muss wegen Corona: Darf der Pflegende Angehörige als Begleitung im Krankenhaus dabei sein, wie er es normalerweise immer ist, um die Pflege sicherzustellen, z.B. bei Pflegegrad 4 oder 5?
    Ein vor Kurzem noch bestehendes System bricht größtenteils weg. Finanzielle Sorgen, die jetzt aufgrund der wegbrechenden Pflegeangebote zu Hause bleiben müssen, bei berufstätig pflegenden Angehörigen kosten Kraft.
    Doppelt Pflegende werden von ihren ständigen Ängsten zermürbt, müssen beruflich pflegen und danach zu Hause. Sie haben keinen Anspruch auf Pflegezeitgesetz. Freistellung nicht möglich! Auch Diejenigen, die im Einzelhandel arbeiten. Welche Möglichkeiten bleiben ihnen? Gibt es finanzielle Ausgleiche?
    Für Eltern mit Kindern, die jetzt nicht in KITAS oder Schulen gehen gibt es ein Rettungspaket, warum nicht auch für Pflegende Angehörige? Sorgende und Pflegende Angehörige müssen einkaufen, zum Arzt, zur Apotheke und bringen vielleicht den Virus nach Hause?
    Und sie geben trotzdem Alles, teilweise über ihre eigenen Grenzen. Sie leisten tapfer ihren Teil in dieser Zeit. Und: Sie werden weder erwähnt noch unterstützt.
    Millionen von pflegenden Angehörigen werden übergangen! Sicher: Diese große Gruppe hat vielfach weder Zeit noch Stimme, um auf ihre Notlage aufmerksam zu machen. Ihre Zahl beträgt noch weit mehr, nimmt man die „Sorgenden Angehörigen“ hinzu, die von Ferne bisher Hilfen für ihre Lieben organisierten oder sie in einer stationären Einrichtung mitversorgten. Nun nicht mehr möglich! Die seelischen Qualen dieser Angehörigen durch Besuchsverbote müssen hier auch erwähnt werden. Ist dies nicht auch ein großes Opfer?

    Über 10 Mio. Sorgende und pflegende Angehörige dürfen gerade jetzt nicht ohne Schutz und Unterstützung bleiben! Sie benötigen dringend Schutzmaßnahmen und finanziellen Ausgleich, wo dieser geboten ist. Die Folgen, sollten diese ausfallen, wären nicht nur im Einzelfall sondern auch für unsere Gesellschaft eine weitere verheerende und unlösbare Katastrophe.
    Der Verein Pflegende Angehörige e.V. erstellte hierzu eine Petiton: „Denkt auch an uns Sorgende und Pflegende Angehörige! So kann es nicht weitergehen!“ https://www.openpetition.de/petition/online/denkt-auch-an-uns-sorgende-und-pflegende-angehoerige-so-kann-es-nicht-weitergehen#petition-main

    Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:

    Pflegende Angehörige e.V.
    Frau Kornelia Schmid
    Wendelinweg 6
    92224 Amberg
    Deutschland

    fon ..: 09621 / 784206
    web ..: http://www.pflegende-angehoerige-ev.de
    email : info@pflegende-angehoerige-ev.de

    Im Rahmen der derzeitigen Corona-Krise werden überall weitreichende Maßnahmen ergriffen. Die Auswirkungen stellen nicht nur schwer kranke und behinderte Menschen jeden Alters sondern auch ihre sorgenden und pflegenden Angehörigen vor große Herausforderungen und Risiken.
    Die nun meist isolierten Menschen müssen besonders beachtet und geschützt werden. Wie sieht dieser Schutz aus?

    Pressekontakt:

    Pflegende Angehörige e.V.
    Frau Kornelia Schmid
    Wendelinweg 6
    92224 Amberg

    fon ..: 09621 / 784206
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